Fritz Heinze

 

 

Friedrich Heinze, geboren am Dienstag den 22.03.1904 in Jena, gestorben am Donnerstag den 02.01.1958 um 8.45 Uhr (laut Sterbeurkunde) in Potsdam Babelsberg

 

 

 

 

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Peter Thiel

10.08.2024

 

 

 

 

 

Weitere Darstellungen mit Bezug zum Thema:

Familiengeschichte

Bauhaus Dessau

Fritz Heinze (geboren am 22.3.1904, gestorben am 2.1.1958)

Konzentrationslager Colditz

Kriegsfotos 1941 bis 1944 - Bilder aus einem Krieg - von Fritz Heinze

Kriegstagebuch von Fritz Heinze - geboren am 22.03.1904 in Jena, gestorben am 02.01.1958 in Potsdam-Babelsberg

 

 

 

Walther Friedrich (Fritz) Heinze

geboren am 22.3.1904 in Jena als Sohn des Bauhilfsarbeiters Karl Heinze und seiner Ehefrau Alma, geborene Fritsch

gestorben am 2.1.1958 in Potsdam-Babelsberg

 

 

 

 

Friedrich Heinze

geb. am 22.3.1904 in Jena ...

1932/33 war ich nebenberuflicher Mitarbeiter am "Volksecho" in Leipzig. Als nach der Machtergreifung der Nazis versucht wurde, das Volksecho getarnt weiterzuführen, wurde ich pro forma verantwortlichen Redakteur bestimmt (da ich in Leipzig noch nicht als Kommunist bekannt war). Bei der Gefangennahme, bzw. Flucht der leitenden Genossen wurde ich ebenfalls verhaftet und war vier Monate in Polizeihaft im KZ Colditz. ...

...

Anfang 1941 wurde ich gemustert. Da ich wehrunwürdig war, empfahl man mir, einen Antrag auf Wiederzuerkennung zu stellen. Nicht aber deshalb, sondern weil ich der Überzeugung war, daß der Krieg in eine Revolution münden würde und meiner Meinung nach jeder Genosse den Waffengebrauch kennenlernen sollte, habe ich diesen Antrag gestellt und auch nicht eine angebotene Reklamation der (Firma) angenommen. Von 1941 bis 1944 war ich Soldat. Im Februar wurde ich als Fachmann u.K. gestellt und nach Kempten i./Allgäu versetzt, wo ich bis 1945 in einem Flugzeugwerk arbeitete. Als die Front in Richtung Chemnitz rückte, verließ ich die Arbeitsstelle und fuhr zu meiner Familie. ... 

...

Nach 1945 arbeitete ich zunächst wieder in den Wanderer-Werken und ab August 1947 als Arbeitsgebietsleiter des Sekretariats der SED in Siegmar-Schönau.

Fritz Heinze

 

Aus dem selbst verfassten Lebenslauf von Fritz Heinze, Ergänzung des Lebenslaufes durch die älteste Tochter Fritz Heinzes, Katrin Thiel, geborene Heinze.

 

 

 

 

 

 

1924

 

Friedrich Heinze 1924 in Freiburg im Breisgau an der Breisach

 

 

03.11.1928

Walter Friedrich (Fritz) Heinze, Schüler aus Jena erhält vom Thüringischen Ministerium für Volksbildung und Justiz eine Beihilfe von 40 RM für die Zeit vom 1.10.1928 bis 31.3.1929 zum Besuch des Bauhauses in Dessau (Anweisung zur Zahlung von Erziehungsbeihilfe). Name und Wohnort des zum Empfang der Beihilfe Berechtigten: Arbeiter Karl Heinze, Jena, Talstrasse 33 H II

Am Bauhaus lernt Fritz Heinze Hans Przyrembel kennen, der mit Marianne Brandt in der Metallwerkstadt des Bauhauses arbeitet.

 

 

 

Hans Przyrembel (links) und Fritz Heinze (rechts) - offenbar am Bauhaus Dessau

 

 

 

 

 

 

Fritz Heinze lernt die Schwester von Hans Przyrembel, Friederike Gertrud Przyrembel, kennen. Zwischen Fritz und Gertrud entwickelt sich eine Beziehung, die später zur Verlobung und zur Heirat der beiden führt.

 

21.01.1929 

Brief von Fritz Heinze aus dem Bauhaus Dessau an Gertrud (Tutti) Przyrembel.

 

17.04.1929 

Brief von Fritz Heinze aus dem Bauhaus Dessau an Gertrud (Tutti) Przyrembel.

 

„ich habe jetzt das buch von henry murger ´boheme` gelesen (dabei fiel mir wieder auf, wie gut es wäre, französisch zu können) es ist manchmal erstaunlich, was man aus büchern lernen kann. literarisch halt ich’s noch nicht mal so gut (etwas überaltert) aber sonst hab ich erst mal für einen großen teil meiner jetzigen umgebung (bauhaus) verständnis gefunden ich leb ja jetzt auch schon 2 jahre als boheme, aber ohne das richtige verständnis und ohne die selbstverständlichkeit und den humor für diese spezielle art von leben. das kommt davon. man ist nicht umgestraft erst vorher 8 jahre proletarier gewesen. auch hans (Przyrembel – Anmerkung) ging es sicher so. ich erzähl dir mal davon. ...“

 

Mit Puccini erreichte die Gattung der Oper ihren bisherigen Höhepunkt. „La Bohème“ ist wohl die für seinen Kompositionsstil bezeichnendste Oper. So wie die Handlung nicht straff durchgeführt ist, sondern nur einzelne Szenen aneinander reiht, so gibt auch die samtene Musik lediglich klanggebettete Einzelstimmungen von betörendem Zauber wieder. Die „Scènes de la Bohème" Henry Murgers, die Puccinis Werk und dessen Librettisten-Bearbeitung zugrunde liegen, zeichnen das verführerische Bild vom freien, ungebundenen Hier und Heute, dem sich die jungen Künstler im Pariser Quartier Latin hingeben – hinter dem Klischee aber verbirgt sich die nackte Not und Sorge ums tägliche Überleben: Wenn Geld da ist, wird es zusammen verprasst; herrscht Ebbe in der Kasse, hungert man gemeinsam. Daran ändert sich auch nichts, als der erfolglose Dichter Rodolfo seine Nachbarin Mimì kennenlernt, die an Tuberkulose leidet. Doch Rodolfo muss bald einsehen, dass sich sein Lebensstil nicht mit der Beziehung zu Mimì vereinbaren lässt: In der kalten Mansarde verschlechtert sich ihr Zustand mehr und mehr, und Rodolfo beschließt, sich von seiner Liebsten zu trennen. Puccinis Oper um die tragisch endende Liebe zwischen der todkranken Mimì und ihrem Rodolfo gehört zu den beliebtesten Werken des heutigen Opernrepertoires.

http://www.staatstheater.karlsruhe.de/programm05_06/?id_titel=359

 

 

 

 

08.05.1929

Beihilfe von 25 RM für die Zeit vom 1.4.1929 bis 30.9.1929 zum Besuch des Bauhauses in Dessau (Anweisung zur Zahlung von Erziehungsbeihilfe). Name und Wohnort des zum Empfang der Beihilfe Berechtigten: Arbeiter Karl Heinze, Jena, Talstrasse 33 H II

 

23.11.1929

Friedrich Heinze, Jena, Talstrasse 33

Erhält für das Winterhalbjahr 1929/30 eine Beilhilfe (Fachschulstipendium) von 200 RMk vom Wohlfahrtsamt - Jugendamt

 

 

14.02.1930 Brief von fritz heinze, dessau bauhaus an frl. gertrud przyrembel, landsbergerstr. 57, leipzig n 22

 

 

22.03.1930 Brief von Fritz an Gertrud (tutti) in Bitterfeld?:

„..., gerade an meinem geburtstag war es schlimmm, weil ich keinen pfennig hatte, da konnten selbst alle obengenannten sprüche die ich mir auf die wand gemalt hatte, nichts mehr nutzen, mich vor trübsinn zu bewahren, als ich aus dem letzen loche pfiff, als ich wie der arzt in der sackgasse stand, da kommt ein mann und sagt, ich schulde dir noch 2 mk. Und dann ein weilchen später sagt herr hauswald, der technische meister `herr heinze, ihr indanthreuinserat ist angenommen` noch geretteter. das geld habe ich zwar noch nicht, aber ich kann doch damit rechnen. kann meine miete bezahlen und wenn sie mir nicht alles für meine schulden abziehen, behalt ich noch was über zum leben, siehst du - unkraut vergeht nicht.

...

sonst lief wie an jedem anderen tage auch an diesem die weltgeschichte in einem großen bogen um dessau herum, ohne in diesem sumpf einige wellenbewegungen hervorzurufen. es stagniert weiter“

 

 

 

 

 

Fritz Heinze (links) und Naftali Avnon (geboren als Naftali Rubinstein) um 1929/30 vor der Mensa Bauhaus Dessau

Unbekannter Fotograf

(Foto im Privatbesitz Familie Thiel)

siehe auch: 

"Bauhausfotografie, Alinari, Bauhaus Dessau, Centro Di Ricerca E Archiviazione Della Fotografia 2002, S. 116

 

 

 

 

 

 

10.3.1932 Verlobung

Eheschließung am 30. April 1932 in Leipzig-Gohlis

wohnhaft zum Zeitpunkt der Eheschließung in Leipzig-Gohlis, Landsberger Straße 57 c. Heinzes wohnen dort in einem Gewächshaus.

 

Gertrud war Mitglied in der SPD, Fritz Mitglied der KPD. Gertrud trat "der Ordnung halber" auch in die KPD ein. "Zwei Parteien in einer Familie, das geht nicht", soll sie gemeint haben.

 

 

 

Kinder:

 

Lucie Katrin Heinze

geboren am 16. Juli 1932 in Leipzig als Älteste von vier Geschwistern

Peter geboren am 9.12.1933 

Susanne geboren am 24.9.1941

Barbara geboren am 23.8.1944 als die jüngste der vier Geschwister

 

Wohnanschrift: 1932-39 Leipzig, Landsbergerstr. 57

Heinzes wohnen dort in einem Gewächshaus. Das Gewächshaus gibt es heute nicht mehr. 

(Im Jahr 2004 ist dort ein saniertes vierstöckiges Haus mit vier Hauseingängen zu finden, das Eigentum der Wohnungsgenossenschaft Transport e.G. Leipzig ist. Gleich neben dem Wohnblock findet sich eine alte einstöckige Wirtschaftsanlage, von der man vermuten kann, dass sie auch schon im Jahr 1932 dort gestanden hat.)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Straßenszene Fuhrwerk "Fenthol & Sandtmann - Spediteure" - Undatiert. 

Straße Neumarkt, von Süd nach Nord, Richtung Reichsstraße, im Hintergrund der Turm des Riquethauses

vermutlich Mitte der 30-er Jahre (Foto aus dem Nachlass von Fritz Heinze, fotografiert auf Mimosa Film)

"Mimosa - 1913 in Dresden gegründet als Mimosa-Dresden. Die meisten Gebäude der Fabrik wurden 1945 durch Bombenangriffe zerstört. Nach dem Krieg eröffnete Mimosa ein neues Werk in Kiel. Zwischen 1948 und 1957 wurde in den Resten des Werks in Dresden unter Ostdeutscher Hoheit weiter produziert, allerdings keine Fotopapiere mehr, nur Kameras und Fotoausrüstung. 1957 wurde das Werk in Dresden umbenannt in VEB Fotopapierwerke Dresden und produzierte auch wieder Fotopapiere, allerdings nicht mehr unter dem Markenzeichen Mimosa" -.http://www.kriegsberichter.de/Data/fake04d.htm


 

 

 

 

 

Am 14. März 1827 gründeten die Herren Johann Gottlob Fenthol und August Ferdinand Sandtmann in Leipzig ein Kommmissions- und Speditionsgeschäft – der Grundstein der mittlerweile über 175-jährigen Firmengeschichte von Fenthols.

Heute gehört Fenthols, unter der Geschäftsführung von Carsten Ehrig, zu den wenigen übriggebliebenen Urgesteinen der deutschen Speditionslandschaft und ist stolz stets einen Weg zwischen dem traditionellen Speditionsgewerbe und dem modernen Logistikbetrieb gefunden zu haben.

...

1921:

Nach Ende des Ersten Weltkrieges erstellt Fenthols in Leipzig, Wittenberger Str. 9, ein 5.500 m² großes Lagerhaus mit Gleisanschluss auf eigenem Grund und Boden. Fenthols wächst zu einem der größten deutschen Speditionsunternehmen heran.

...

1939: Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs werden sämtliche Fahrzeuge des Unternehmens für den Kriegseinsatz konfisziert und ein Teil der Angestellten zum Wehrdienst eingezogen.

http://www.fenthols.de/de/das_unternehmen/geschichte/

 

 

 

 

 

 

Fritz Heinze kommt vom 14.06.1933 bis 18.08.1933 wegen Unterstützung für eine kommunistische Zeitung in "Schutzhaft" in das kurz zuvor von den Nationalsozialisten eingerichtete Konzentrationslager Colditz.

 

Vergleiche hierzu:

"Schloss Colditz 1933/34 im System der NS-Diktatur", Herausgeber: Linkspartei, PDS Muldentalkreis, 2006

Kv-muldentalkreis@linkspartei-sachsen.de

 

Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus bestand vom 21. März 1933[8][9] bis zum 18. August 1934 das KZ Colditz als Schutzhaftlager – dort waren rund 600 Systemgegner wie Bruno Apitz, Carl Friedrich Goerdeler und Hermann Liebmann inhaftiert.[6] Die Gefangenen waren im sogenannten Arbeitshaus untergebracht und schliefen auf Strohschütten mit zwei Decken. Die Notdurft musste in Kübeln verrichtet werden, je zwei Gefangene hatten ein Handtuch.[9]

https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Colditz

 

Das KZ Sachsenburg war eines der frühen nationalsozialistischen Konzentrationslager. Es bestand von Mai 1933 bis August 1937. Ab 1934 war es das einzige Konzentrationslager in Sachsen. Das Lager gilt als Bindeglied zwischen dem System der frühen Konzentrationslager und dem späteren KZ-System sowie als Experimentierfeld und Ausbildungsstätte der Lager-SS.[1] ...

Das Lager unterstand zunächst der sächsischen Schutzhaftzentrale und wurde von der Amtshauptmannschaft Flöha geführt. Ab April 1934 galt das KZ Colditz als Außenlager des KZ Sachsenburg, bis es im August 1934 aufgelöst wurde.

https://de.wikipedia.org/wiki/KZ_Sachsenburg

 

 

Zugangsliste (Sachsenburg?): laufende Nummer 886. Zugang am 14.06.1933. Eingewiesen durch Polizeipräsidium Leipzig. Entlassen am 18.08.1933

 

Brief von Fritz Heinze aus Colditz vom 19.6.1933. 

Briefumschlag mit Poststempel vom 22.6.1933 Colditz.

Absender: F. Heinze, Colditz, Konzentrationslager Fürstenhaus 3. Stock

 

 

 

 

 

 

"Zugangsliste 1 Sachsenburg"? Laufende Nummer 886. Geburtsdatum 22.3.1904. Geburtsort Jena/Thüringen. Wohnort Leipzig

 

 

 

"Zugangsliste 2 Sachsenburg"? Laufende Nummer 886.

Zeitpunkt der Inhaftierung am 14.06.1933. Eingewiesen durch Polizeipräsidium Leipzig. Entlassung 18.08.1933. 

 

 

 

 

Am 9.12.1933 wird Sohn Peter als zweites Kind von Gertrud und Fritz Heinze geboren.

 

 

Am 21. September 1933 wurde der Prozess vor dem IV. Strafsenat des Reichsgerichts eröffnet. Der Vorsitzende Richter war Wilhelm Bünger, ehemals Mitglied der DVP und Landesminister in Sachsen und kein Anhänger des neuen Regimes. Das Verfahren war in weiten Teilen geprägt von politischen Auseinandersetzungen. Dimitroff hatte sich in der Haft intensiv mit dem deutschen Strafrecht und der Strafprozessordnung vertraut gemacht und lieferte sich als guter Rhetoriker heftige Redeschlachten mit den Vertretern der Anklage, versuchte die Belastungszeugen in Widersprüche zu verwickeln und stellte eine Vielzahl von Beweisanträgen. Durch die zahlreichen in- und ausländischen Pressevertreter konnte er sich seiner medialen Wirkung sicher sein. Die Richter, sowohl von der Presse wie auch der Regierung kritisch beobachtet, erwiesen sich gegenüber Dimitroff als hilflos. Ihre einzige Waffe war dessen mehrfacher Ausschluss vom Verfahren. Bemerkenswert ist, dass einige Zeugen, die als Inhaftierte in Konzentrationslagern unter Druck gegen die Angeklagten ausgesagt hatten, vor Gericht ihre Aussage widerriefen. Ein Gutachter kam zwar im Verlauf des Prozesses zu dem Urteil, dass van der Lubbe unmöglich der alleinige Täter sein könne; insbesondere die ausländische Öffentlichkeit blieb aber skeptisch. Die Wende sollte der Auftritt von Joseph Goebbels und Hermann Göring bringen. Göring griff die Kommunisten scharf an, ließ sich aber von Dimitroff aus der Fassung bringen. Geschickter verhielt sich Goebbels; aber auch ihm gelang es nicht den Eindruck eines nationalsozialistischen Schauprozesses zu entkräften. Die zehn Verhandlungen, die am meisten internationales Aufsehen erregten, fanden im Saal des Haushaltsausschusses im weitgehend unzerstörten Reichstagsgebäude statt.[9]

Das Urteil, zu dem keine Revision möglich war, erging am 23. Dezember 1933. Danach wurden die Angeklagten Torgler, Dimitroff, Popoff und Taneff freigesprochen. Der Angeklagte Lubbe wurde wegen Hochverrats in Tateinheit mit aufrührerischer Brandstiftung und versuchter einfacher Brandstiftung zum Tod und zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Der Freispruch der kommunistischen Angeklagten erfolgte dabei aus Mangel an Beweisen. Die These von der kommunistischen Verantwortung wurde allerdings aufrechterhalten. Das Urteil wurde im Ausland mit Erleichterung, von der nationalsozialistischen Presse mit Entrüstung aufgenommen. Marinus van der Lubbe wurde am 10. Januar 1934 durch die Guillotine hingerichtet.[10] Die anderen Angeklagten wurden nach dem Prozess wieder in „Schutzhaft“ genommen. Die Bulgaren wurden bald ausgewiesen, Torgler wurde erst 1936 freigelassen. In London wurde 1933 eine „Internationale Untersuchungskommission zur Aufklärung des Reichstagsbrandes“ eingerichtet, als deren Vorsitzender Denis Nowell Pritt fungierte. Außerdem gab es im Ausland einen Gegenprozess.

http://de.wikipedia.org/wiki/Reichstagsbrand

 

 

 

 

 

Fritz Heinze mit Tochter Katrin

Foto in der Krochsiedlung in Leipzig-Gohlis - vermutlich 1934 

 

 

 

 

"1932/33 war ich nebenberuflich Mitarbeiter am "Volksecho" in Leipzig. Als nach der Machtergreifung der Nazis versucht wurde, das Volksecho getarnt weiterzuführen, wurde ich pro forma zum verantwortlichen Redakteur bestimmt (da ich in Leipzig noch nicht als Kommunist bekannt war). Bei der Gefangennahme, bzw. Flucht der leitenden Genossen wurde ich ebenfalls verhaftet und war vier Monate in Polizeihaft im KZ Colditz. Das geplante Verfahren wurde wegen Mangel an Beweisen eingestellt. Nach der Entlassung aus dem KZ fand ich Arbeit bei der I.G. Farbenindustrie in Wolfen. Im Oktober 1934 wurde unsere Leipziger Stadtteilgruppe der KPD verhaftet. Ich bekam 1 Jahr und 4 Monate Gefängnis wegen Fortführung der KPD und Weiterzahlung der Roten Hilfe."

aus dem Lebenslauf von Fritz Heinze

 

 

 

 

 

Gertrud Heinze fährt mit Kinderwagen (in dem wohl Sohn Peter liegt) vor einem Haus in dem ein illegaler Treff - offenbar mit Horst Sindermann, der in der späteren DDR höchste Regierungsämter bekleidet - stattfindet, um "Schmiere" zu stehen. Datum unklar.

1934 wird Fritz Heinze wegen des Vorwurfs der Fortführung der KPD und Unterstützung der "Roten Hilfe" erneut verhaftet und bis Anfang 1936 eingesperrt. 

Briefe ab 27.10.1934 aus Gefangenenanstalt I Leipzig

Briefe ab 12.01.1935 aus Gefängnis in Grimma

 

 

 

 

 

 

Leipzig 22.1.1935

Liebe Gertrud!

Morgen willst du die Wäsche bringen, am Freitag kommt Du zu Besuch?

Musst du jetzt immer noch so lange warten und musst Du die Wäsche jetzt auch noch an vorgeschriebenen Tagen abgeben? Frag doch mal um Erlaubnis, ob Du das nicht auch am Besuchstage machen kannst; wenn Du erklärst, daß Du zwei kleine Kinder ohne Aufsicht und einen so langen Weg nach hier hast, wird Dir das sicher ohne weiteres gestattet. Oder ist Mutter noch da?

Mit Deinem Vorschlag wegen der Kohlenrechnung bin ich durchaus nicht einverstanden. Erstens mal habe ich noch meinen Urlaub stehen, zweitens denk ich da wieder anzufangen, und drittens halte ich`s gerade jetzt für nicht gut, wo Du für Dich und die Kinder das Geld doch selber brauchts. Nimm lieber Mutter dafür in Pension. Wenn ich wieder raus komme, denke ich das schon zu regeln, vorallem da sie selbst sich noch nicht rühren. Wenn Linders ausziehen, musst du doch wieder einen neuen Mieter für die zwei Zimmer suchen?

Über die Möbelerbschaft habe ich mich sehr gefreut. Grade was wir am nötigsten und wo wir finanziell jetzt wieder zurückgeworfen werden. Wir waren gerade mal auf dem Wege uns in der Beziehung etwas zu erholen. Wo hast Du das aber alles untergebracht? Mach das Alte aber nicht kaputt, auch die alten Tische nicht, das kann ich alles gut für meine künftige Dunkelkammereinrichtung gebrauchen. Das muss ja jetzt eng bei Euch hergehen. Ist denn auch noch Platz zu umdrehen?     Als vorige Woche die Schneeflocken fielen hab ich sehnsüchtig durchs Fenster gesehen. Und dann die guten Schnee- und Sportberichte in der Zeitung - . 4 oder 5 Jahre sind wir doch nun schon nicht mehr Ski gefahren. Diesen Winter wär es nun möglich gewesen. In der Firma waren schon einige Kameraden zusammen, die fahren wollten, da hätten wir mitmachen können. "Behüt Dich Gott, es wär so schön gewesen ..." Aber Schlittschuhlaufen könntest Du doch wenigstens mal gehen? Oder macht Hans

 

 

 

 

nicht wieder eine Fahrt, wo Du Dich mal anschließen kannst? Wenn Mutter da ist geht`s doch. Ich gönn es Dir von Herzen und würde mich damit trösten. So, Zänkers haben jetzt auch einen Peter. Das freut mich für die Lisa und der Schorsch wird nun bald einsehen, daß wir und seine Frau  doch recht hatten. Kinder überzeugen ja immer. Sie werden von der Natur so niedlich und lieb gemacht, damit man sie lieb hat und mit aller Sorgfalt aufzieht. Das ist ihr Schutz und Ausgleich für ihre Hilflosigkeit. Das mit dem prima Mann weiß ich nicht, ob das stimmt. Ich dachte manchmal gar nicht, daß Du das einsiehst. Hat sich das jetzt bei Dir geändert, weil ich so lange fort bin, oder hast Du`s früher nicht so schlimm gemeint? Aber das mit der prima Frau kann ich durchaus unterstreichen. Und wenn die Kameraden an ihren Frau dies oder das loben, dann sag ich meist nichts, sondern denke mir - das hat meine Frau auch und noch viel mehr dazu. Jawoll, das denkt der Fritz.

 

Das ist ein Brief für die Katrin - in Bilderschrift - da ist eine Dada drauf., die wollte dem Wauwau sein Futter essen. Da bellt aber der Wauwau und da reisst die Dada aus und auch ein Mäuschen (damit die Katrin sieht, ihr Vater denkt an sie) 

 

 

 

 

Namensliste betr. Gefangene der Untersuchungshaftanstalt Bautzen 1933-1945. (Nachkriegszusammenstellung)

 

 

 

 

 

Untersuchungshaft in Bautzen 01.04.1935 bis 05.09.1935

Briefe ab 06.04.1935 aus Gefängnis in Bautzen

 

 

 

 

Liebe kleine Katrin,

Vorerst meinen herzlichsten Glückwunsch zum Geburtstag alles Gute, alles Schöne, viel Schokolade und viel Bonbons

wünscht Dir der Papa. Das (auf dem Bild) soll eine Amsel sein. die ist nämlich aus unserem Hof. die kommt uns öfter besuchen. sie hat gar keine angst und kommt immer ganz dicht an uns ran. Dann legt sie den Kopf schief und äugt uns von unten an. Vielleicht nimmt sie uns aber auch gar nicht für gefährlich, weil sie weiß daß von den Männern, die da jeden Tag ohne ein Wort im Viereck herumlaufen, keiner einen Schritt aus der Reihe tut. Ich habe sie jedenfalls beauftragt nach Jena zu fliegen und der Katrin einen schönen Gruß zu bringen. Wenn ihr aber eine Amsel seht, ist sie´s sicherlich. Auf deine Briefe, die mich nicht erreichten, muß ich Dir leider mitteilen, daß ich noch nicht heimkommen kann. An der Tür von meinem Zimmer, da ist keine Klinke dran, kann man nicht aufmachen. Aber ich freue mich sehr, daß ihr nun nach Jena gefahren seid, so sehr als ob ich selbst eine Reise machen könnte. Noch schöner, absolut vollkommen wärs natürlich gewesen wenn ich mit Euch hätte fahren können -

 

 

aber das absolut Vollkommene ist eben so selten. Meine letzte Reise liegt nun schon über 3 Monate zurück und die war auch nur teilweise schön. Unser Privatwagen (Gefängniswagen) war so eng u. heiß, trotzdem es draussen schneite. Aber doch haben wir stundenlang an der kleinen vergitterten Luftklappe gestanden und mit ausgehungerten Augen durch einen Spalt die Landschaft betrachtet. Beim letzten Regen dacht ich daran - man müßte Euch kleine Gießkannen kaufen. Und nun hat das die Oma zur selben Zeit schon getan als ich daran dachte. ... Die Tante Leni wird sicher eine große Torte wieder backen. Wie gerne würde ich mein Stück selber davon essen, weil´s aber nicht sein kann, soll´s der Peter haben. Er hat mich so gedauert, das ihn das Pony getreten hat. Ernstlich hat´s ihm doch nichts geschadet? Bleibt alle recht gesund und munter und seid vielmals gegrüßt von Eurem

Fritz und Papa. 

 

 


 

 

 

Brief 06.09.1935 aus Leipzig

Briefe ab 21.09.1935 aus Grimma (Amtsgerichtsgefängnis)

Brief vom 15.12.2015 aus dem Gefängnis in Grimma:

 

Liebe Tutti,

wir haben Pech gehabt mit unserm Besuch. Ausgerechnet in der Stunde als Ihr ankamt, traf alles mögliche zusammen, was ich zu tun hatte so daß ich mit meinen Gedanken gar nicht bei der Sache war. Ich habe mich hinterher sehr geärgert, aber daß ändert ja auch nichts mehr daran. 

Am besten ist noch Katrin dran gewesen, sie hat mir ihrem neuen Spielzeug zu tun gehabt, sie hat Kartoffeln mitgeholt und dabei sogar gleich geholfen, sie in den Eimer zu lesen. Sie hat die Kaninchen und Meerschweinchen noch mal besichtigt und hat auch durchs Guckloch in eine Zelle eingesehen. Über das Guckloch war sie sehr erstaunt. Du hast mir von allen angekündigten Erlebnissen auch nur jeweils den Anfang erzählen können. Müssen wir also alles noch nachholen wenn ich komme. Ich habe dir auch keine neue Liebeserklärung machen können - Du mir auch nicht. Nehmen wir an, daß alles noch beim alten ist, weil kein Widerruf erfolgt ist. Dein Kuchen hat mir jedenfalls trotz Deiner Entschuldigung, das er nicht richtig geraten wär ausgezeichnet geschmeckt und das nehm ich als Zeichen, das er mit Liebe gebacken war. 8 Sonntage habe wir nun noch zu überstehen 

Die Feiertage nicht gerechnet ...

 

 

 

(letzter) Brief von Gertrud Heinze an Fritz Heinze am 5.2.1936 aus Leipzig

Haft in Grimma bis Februar 1936. Danach Entlassung.

 

 

 

 

Waldspaziergang, Fritz Heinze mit Peter und Katrin (um 1936?)

 

 

 

 

 

 

"LASST EUCH VERSÖHNEN"

Foto Fritz Heinze, um 1937. Links Tochter Katrin, rechts Sohn Peter

Die Versöhnungskirche in Leipzig-Gohlis, 1932 eingeweiht, ist eine der wenigen bedeutenden Kirchenbauten der klassischen Moderne in Deutschland (Stahlbetonskelettbauweise) im Sinne der Bauhausarchitektur mit bildkünstlerischer Ausstattung jener Zeit. Die Leitung dafür war M. Alf Brumme (1891-1967) übertragen.

 

 

 

1937 Briefe von Fritz aus Neubrandenburg an die Familie. Er arbeitete in Neubrandenburg, bekam eine Wohnung, wurde aber dann fristlos entlassen wegen seiner politischen Vergangenheit und kam wieder nach Leipzig zurück.

 

 

 

10. April 1938 Reichstagswahlen in Deutschland

 

Die Reichstagswahlen vom 10. April 1938 waren eine kombinierte Wahl und Volksabstimmung zum Anschluss Österreichs an Deutschland. Für beide gab es nur einen Stimmzettel. Für die Reichstagswahlen waren nur Kandidaten der NSDAP in Form einer Einheitsliste zugelassen. Es konnte nur mit Ja oder Nein abgestimmt werden.

vergleiche: 

Deutscher Bundestag: Historische Ausstellung des Deutschen Bundestages – „Scheinparlamentarismus“ in der NS-Zeit, Mai 2006

 

 

"Am Abend des 10. April berichtete Gauleiter Bürckel aus dem Wiener Konzerthaus das Ergebnis der Abstimmung nach Berlin. Nach amtlichen Angaben hatte es eine Zustimmung von 99,73 % gegeben. Im Deutschen Reich, dem so genannten Altreich, stimmten 99,08 % für den Anschluss. Die Wahlbeteiligung in Österreich lag bei 99,71 %, im Altreich bei 99,60 %."

http://de.wikipedia.org/wiki/Anschluss_%28%C3%96sterreich%29

 

 

 

ca. 1938 Gertrud und Fritz sind auf Paddelboottour am Main. Peter und Katrin sind in der Zeit in Jena bei Fritz und Lene.

 

 

 

 

 von links nach rechts: ?, Tante Lene (helene Schlegel, Schwester von Fritz Heinze, Peter, Katrin

vermutlich 1938 in Jena. private Fotosammlung Thiel

 

 

 

 

 

Ein Foto:

"Lesestunde am Fenster" (Gohliser Schlößchen in Leipzig, Haus der Kultur) 

aufgenommen im Mai mit 

Leica, Elmar 5 cm, Kodakfilm Panatomic. 

Friedrich Heinze

per Adr. Hans Gläser, Neukirchen-Chemnitz

Am Naturgarten 12

Motiv: eine Frau mit zwei Kindern, Junge und Mädchen am geöffneten Fenster, offenbar Gohliser Schlößchen in Leipzig

 

 

1934 - 35

Stadtrat Friedrich August Hauptmann und Oberbürgermeister Dr. Carl Friedrich Goerdeler initiieren Sanierung und den teilweisen Umbau des Schlosses, welches als "Haus der Kultur" für die Öffentlichkeit zugänglich wird.

1943 - 45

Im 2. Weltkrieg Schäden durch Brandbomben.

http://www.gohliser-schloss.de/html/schloss_geschichte.php

 

 

 

 

 

 

 

 

Gertrud Heinze mit den Kindern Katrin und Peter, Aufnahme Fritz Heinze, um 1938?

 

 

 

 

 

Jahrmarkt in Leipzig? Aufnahme 1 von Fritz Heinze, um ?

 

 

 

Jahrmarkt in Leipzig? Aufnahme 1 von Fritz Heinze, um ?

 

 

In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 wird die Leipziger Synagoge von den Nazis in Brand gesteckt. 

Fritz Heinze fotografiert die Feierhalle (auch Zeremonienhalle genannt) auf dem Neuen Israelitischen Friedhof Leipzig nach der Brandstiftung der Nebengebäude durch die Nazis. 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Mittwoch, 7. September 2011 16:26

An: 'info@system-familie.de'

Betreff: Foto Synagoge Leipzig

 

Das als Bild der ausgebrannten Synagoge Leipzig Foto stellt in Wirklichkeit die Feierhalle (auch Zeremonienhalle genannt) auf dem Neuen Israelitischen Friedhof dar. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Synagogen_in_Leipzig

Das schmälert weder die Bedeutung und den Seltensheitswert des Bildes noch den Mut des Fotographen. Es wäre aber angebracht, die Beschreibung richtigzustellen.

 

MfG

...

 

 

 

 

 

Feierhalle auf dem Neuen Israelitischen Friedhof, ehemals Delitzscher Straße 224 in Leipzig nach der Brandstiftung durch die Nationalsozialisten 1938 - sogenannte Reichskristallnacht 

Foto aus dem Nachlass von Fritz Heinze, vom Papierbild gescannt.

 

Feierhalle auf dem Neuen Israelitischen Friedhof ehemals Delitzscher Straße 224, 1926–1928, (abgebrochen 1939), Wilhelm Haller achsenbetonte Dreiflügelanlage, im zurückspringenden Mittelteil eine kuppelbekrönte hohe Feierhalle mit auadratischem Grundriss im Stil des Art déco; die Nebengebäude fielen den Brandanschlägen am 9. November 1938 zum Opfer, die Feierhalle blieb dabei unzerstört, unter dem Vorwand einer Gefährdung und der „Verunstaltung des Stadtbildes“ trieb die Stadtverwaltung die Bemühungen um einen Abriss voran, am 24. Februar 1939 wurde die Halle gesprengt

http://de.wikipedia.org/wiki/Synagogen_in_Leipzig

 

 

 

 

Weitere Wohnorte der Familie Heinze:

1939 - 40 Leipzig, Breitenfelder Str.9

Die Familie Heinze wohnt im Vorderhaus 1. Stock über einer Kneipe. Fritz bekommt in einer kleinen Schlosserbude eine Anstellung.

(Im Jahr 2004 findet man gegenüber von dem Mietshaus eine alte stillgelegte Fabrikanlage, die sicher schon 1939 dort gestanden hat.)

 

Möglicherweise um 1940 erster Vorkontakt mit dem zukünftigen Wohnort Chemnitz.

 

 

Umzug nach Chemnitz

1940-48 Siegmar-Schönau, Peter Mitterhofer-Str.7

Fritz Heinze zieht mit der Familie nach Siegmar-Schönau einer kleinen Stadt in der Nähe von Chemnitz.

 

 

 

 

 

Siegmar-Schönau

Siegmar-Schönau war eine Industriestadt in Sachsen. An diese Stadt grenzten 1939 die Gemeinde Rabenstein im Norden, die Stadt Chemnitz im Osten, die Gemeinde Neukirchen im Süden und die Gemeinden Mittelbach und Grüna im Westen.

http://de.wikipedia.org/wiki/Siegmar-Sch%C3%B6nau

 

 

Er erhoffte sich damit offenbar auch einen Neuanfang, da in Leipzig seine kommunistische Betätigung und die darauffolgenden Verhaftungen und Haft in Colditz und Bautzen bekannt waren und er deswegen in Leipzig offenbar keine berufliche Perspektive hatte.

Fritz arbeitet ab 1939 als Hilfskonstrukteur bei den Wanderer-Werken in Chemnitz.

Offenbar war Fritz im Fotoklub der Wanderer-Werke. 

Siehe entsprechenden Hinweis im Kriegstagebuch.

 

 

Die Siedlung in der die Familie Heinze nun wohnt, ist von den Wanderer-Werken in der NS-Zeit erbaut.

 

 

http://www.wanderer.de/index/Wanderer/Historie.html

 

 

Die Wanderer Werke A.-G.

vorm. Winklhofer & Jaenicke

Historisches Chemnitz - Die Wanderer-Werke

Die Wanderer-Fahrradwerke in Schönau (b1)

...

Die Wanderer-Werke waren einst eines der stolzesten und größten Werke in Chemnitz und haben deutsche Automobilgeschichte mitgeschrieben. Angefangen hat alles mit zwei enthusiastischen Menschen, die einen kleinen Handwerksbetrieb gegründet und zum bedeutenden Firmenimperium aufgebaut haben. ...

...

 

Wanderer im und nach dem zweiten Weltkrieg

Mit Beginn des zweiten Weltkrieges begann die Produktion von Rüstungsgütern für die deutsche Armee. Dabei gelang es den Betriebsführern, weitestgehend die bestehende Produktion beizubehalten. So fertigte man Fahrräder und Schreibmaschinen für den Heeresbedarf, sowie besondere Fräsmaschinen für den Bau von Panzermotoren. Doch dabei blieb es nicht. Im Neubau wurde später auch die Produktion von Kreiselkompassen für die U-Boot-Flotte, die von Chiffriergeräten sowie die Montage von Maschinenpistolen aufgenommen. Diese Rüstungsproduktion deckte etwa zehn Prozent des gesamten Produktionsvolumens ab. Damit waren die Wandererwerke wichtiger Kriegslieferant. Da das mit eigenen Kräften nicht zu bewältigen war, wurden auch verstärkt Fremdarbeiter in der Produktion eingesetzt. Die Beschäftigtenzahl stieg damit auf etwa 9.300 an.

Doch schon bald wendete sich das Blatt des Krieges. 1942 stellte man die Produktion von Schreibmaschinen ein. Die Rüsrtungsproduktionen gerieten mehr und mehr in das Ziel der angloamerikanischen Bomberflotte. Am 11. September 1944 wurde das Fräsmaschinenwerk an der Jagdschänkenstraße bombardiert. Das war erfolgreich, denn nach dem Angriff der das Werk zu sechzig Prozent zerstörte, wurde die Fräsmaschinenproduktion dort eingestellt und verlagert. Bei den verheerenden Angriffen im März 1945 kam das Werk jedoch weitestgehend unbeschadet davon, so daß letztlich die Kriegsproduktion bis April 1945 weitergeführt werden konnte. Erst durch den Beschuss durch anrückende amerikanische Truppen kam die Produktion zum Erliegen. Der Krieg war zu Ende.

Nun besetzten in den ersten Maitagen 1945 sowjetische Truppen von Osten her die Stadt. Am 5. Mai kam ein Vertreter des Stadtkommandanten in die Werke und ordnete die Umrüstung der Schreibmaschinenproduktion auf kyrillische Buchstaben an. Am 14. mai wurde der bisherige Betriebsführer Klee abgesetzt und ein antifaschistischer Betriebsausschuss gebildet. Doch das war nur eine Farce, denn bereits am 25. Juni wurde durch die Militärverwaltung mitgeteilt, das die gesamte Fräsmaschinenproduktion demontiert und in die UdSSR verlagert werden sollte. Dies geschah dann auch bis zum 30. September. Hier sei noch eine kurze Bemerkung angebracht. Man erzählt, daß ehemalige Arbeiter bei Wanderer als deutsche Kriegsgefangene ihre Maschinen wiederentdeckten, als diese auf den äckern neben der Eisenbahn lagen und vor sich hin rosteten.

http://www.historisches-chemnitz.de/altchemnitz/industrie/wanderer/wanderer.html

 

 

 

Erstes Schuljahr von Katrin 1940/41 an der Volksschule in Siegmar-Schönau bei Chemnitz. Beendigung des 4. Schuljahres auch dort.

Immer sehr gute bis gute Zensuren. Nur in Musik immer "befriedigend".

ca. 1940 Foto: Katrin mit Schulranzen

 

 

 

 

Erinnerungsbericht - 02.12.2020

... Etwa um meine Schuleinführungszeit, möglicherweise kurz nach Kriegsbeginn, war ich das letzte Mal in der Nazizeit bei Onkel Arthur im Magdelsteig in Jena. Ich merkte danach nur, dass irgend etwas nicht mehr stimmte, Onkel Arthur gab es nicht, obwohl der Magdelsteig weiterhin hinter dem Westbahnhof beginnen musste, aber als No-go-Area. Tante Lene und Onkel Fritz hatten sich wie auch mein Vater konsequent von ihm getrennt, Arthur war ein Funktionär und Parteigenosse in der Feuerwehr geworden, möglicherweise unter dem Druck,
weiterhin Feuerwehrleiterfunktion nur als Pg.
Nach dem Krieg kam einmal ein Brief von Arthur mit einem Bild von ihm in der Uniform eines thüringer Feuerwehrleiters (möglicherweise Leiter der Thüringer Feuerwehr). Danach gab es wieder schwache Kontakte, ich war auch einmal bei Onkel Arthur im wieder existierenden Magdelsteig zu Besuch. Auch Tante Lene gab ihm reserviert Absolution, er war eben Techniker und hing an seiner Aufgabe Als Fachmann. Aktiver Pg war er jedenfalls nicht.

Auch Onkel Hans, früher SPD, in der Nazizeit politisch zurückgezogen, besuchte, als Er im Erzgebirge beim Militär war, unsere Familie in Schönau zu einem Zeitpunkt, als mein Vater nicht zu Hause war.
Auch hatte Hans in der Nazizeit zumindest mit dem Gedanken gespielt, sich aus Przyrembel in Schrembel umzubenennen (wegen des Firmenschildes über seinem Geschäft).

Carl Beese, ehemann von Charlotte geb. Günther (Schwester von Oma Therese), wohnhaft auf dem Kaßberg in Chemnitz, er selber linke SPD, zu Beginn der Nazizeit inhaftiert und gesundheitlich geschwächt, während der Kriegszeit, etwa 1942/43, verstorben. zu ihm soll Otto Grotewohl einmal gesagt haben:
"Carl, Du stehst zu weit links."
Franz Marquardt, Ehemann von Martha geb. Günther, Wohnhaft im Stadtteil Schlosschemnitz in Chemnitz, Dorotheenstraße, Werkmeister bei Hauboldt in Chemnitz, politisch wohl gut kleinbürgerlich, in der Nazizeit funktionsgebunden Pg.
Unsere Beziehungen zu Beses waren anfänglich eng, kühlten aber plötzlich (zum Zeitpunkt des Todes von Carl?) ab; die Beziehungen zu Marquardts wurden enger.
Während eines Kriegsurlaubs besuchte unser Vater Marquardts und Franz fragte ihn bim Kaffee auf dem Balkon, was er vom Kriegsgeschehen halte. Fritz antwortete, dass er hoffe, dass Hitlerdeutschland verliert. Franz erbleichte und sagte sinngemäß: "Fritz, hör' auf! Ich muss Dich anzeigen." Er hat es nicht getan, aber ebenso wie meine Eltern eine riesige Angst ausgestanden.
Bis Kriegsende blieben die Beziehungen unterbrochen.

 


 

Anfang 1941 wird Fritz Heinze gemustert. Da er als wehrunwürdig gilt, empfiehlt man ihm, einen Antrag auf Wiederzuerkennung zu stellen. 

 

"Anfang 1941 wurde ich gemustert. Da ich wehrunwürdig war, empfahl man mir, einen Antrag auf Wiederzuerkennung zu stellen. Nicht aber deshalb, sondern weil ich der Überzeugung war, daß der Krieg in eine Revolution münden würde und meiner Meinung nach jeder Genosse den Waffengebrauch kennenlernen sollte, habe ich diesen Antrag gestellt und auch nicht eine angebotene Reklamation der (Firma) angenommen. Von 1941 bis 1944 war ich Soldat. Im Februar wurde ich als Fachmann u.K. gestellt und nach Kempten i./Allgäu versetzt, wo ich bis 1945 in einem Flugzeugwerk arbeitete. Als die Front in Richtung Chemnitz rückte, verließ ich die Arbeitsstelle und fuhr zu meiner Familie." 

aus dem Lebenslauf von Fritz Heinze

 

 

 

 

 

Informationen aus Archivunterlagen der Deutschen Dienststelle - www.deutsche-dienststelle.de - vom 29.01.2007:

 

26.05.1941 Einberufung durch das Wehrmeldeamt Chemnitz 2

 

Erkennungsmarke -3437- 2. / Ld. Schtz. Ers. Btl. 4

2. Kompanie Landesschützen-Ersatz-Bataillon 4

Ab 26.05.1941 2.Kompanie Landesschützen-Ersatz-Bataillon 4

 

und am 18.08.1941 Standort Glauchau

 

ab 18.08.1941 und am 15.01.1942: 3. Kompanie Landesschützen-Bataillon 380

Das Bataillon unterstand den Besatzungstruppen in Frankreich.

Zugang: v. 2. Kompanie Landesschützen-Ersatzbataillon 4

Abgang: z. Panzer Kompanie 318

 

Die Landesschützen-Bataillone gehörten zu den Sicherungstruppen. Sie wurden in der Regel für Sicherungsaufgaben in der Heimat und im rückwärtigen Heeresgebiet verwendet. Konkret gehörten zum Beispiel die Kriegsgefangenenbewachung sowie die Sicherung militärischer und kriegswichtiger Objekte und die Bewachung der Transportwege dazu.

 

laut Meldung vom 30.01.1942 und Meldung vom 10.04.1944

Panzer Kompanie 318

–Unterstellung sowie Einsatzräume nicht zu ermitteln-

 

Entlassung

Am 10.04.1944

bereits als Zivilarbeiter zur Fliegerhorst-Kommandantur Leipheim entlassen.

(Anmerkung 2007: der Fliegerhorst liegt ca. 4 Kilometer nordwestlich von Günzburg bei Ulm)

 

Dienstgrade

Laut Meldung vom 30.01.1942 Schütze

Laut Meldung vom 10.04.1944 Gefreiter

Die Formulierung „laut Meldung“ bedeutet, dass es sich hierbei um das Datum einer so genannten Erkennungsmarkenliste handelt, in der verschiedene Veränderungsmeldungen (Zu- und Abgänge von Angehörigen einer bestimmten Einheit) zusammengefasst sind. Die genauen Zu- und Abgangsdaten wurden damals in vielen Fällen von den Truppenteilen nicht angegeben. Als Zeitangabe bleibt nur das Datum der Liste. Der tatsächliche Einzeleintrag kann jedoch bis zu drei Monate vor oder nach dem Datum der Liste erfolgt sein.

 

 

 

 

Dokument zum Einsatz der Panzerkompanie 318. Zusendung und Erläuterung am 28.08.2014 von privat.

"Die Kompanie. wurde am 11.10.41 bei der 213. Sicherungsdivision aufgestellt.

Wurde mit Befehl vom 04.06.1942 in eine gemischte Kompanie umorganisiert.

Am 01.09.1942 war 318 der Ungarischen Besatzungsgruppe Ost unterstellt

07.1943 dem Kommandierenden General der Sicherungstruppen im Heeresgebiet B

09/1943 dem Befehlshaber Heeresgebiet Mitte

01.12.43 Korpstruppe, dem Befehlshaber Weissruthenien unterstellt"

 

Nachtrag zur Mail vom 28.08.2014:

"ab 18.08.1941 und am 15.01.1942: 3. Kompanie Landesschützen-Bataillon 380................................ Diese Einheit  war zu Bewachungsaufgaben -Eisenbahnlinien, Lagerhäuser ect. eingesetzt. Das Btl. war auch bei Partisanenbekämpfung dabei. Aus dem Landesschützenbtl. wurde später ein Sicherungsbtl.. Es wurde halt umbenannt, die Aufgaben waren gleich.  

  Aussage in der Vita: Das Bataillon unterstand den Besatzungstruppen in Frankreich.  Diese Aussage ist glatt falsch, hier fehlt das Wort "auch."  Laut Befehl vom 14.03.941 wurde das Btl. aus Amions/ Frankreich der 213. Sich Div. zugeführt.  Das Btl. war bereits am 01.05.1941 in der Kriegsgliederung  der 213. Sicherungsdivision aufgeführt und im Jan. 1942 noch immer dort enthalten.  Der Kompanieführer, nicht Chef der 3. Komp. war am 24.03.1942 Leutnant  Moths. Im Mai 42  Chef, Hauptmann der Reserve, zur Verfügung Bier.  H war bei einer schlesischen Division aus dem Wehrkreis VIII. Btl. 380 gehörte zum Wehrkreis IV (Dresden) , also passte es zum Wohnort des H."

 

 

Fritz Heinze war laut Auskunft Deutsche Dienststelle der Panzerkompanie 318 zeitweilig zugeteilt. Der Einsatzort Eisenbahnbrücke Krementschug ist auch an Hand der von Fritz Heinze gemachten Fotos wahrscheinlich.

 

 

 

 

 

siehe hierzu auch "Lexikon der Wehrmacht":

 

Landesschützen-Ersatz-Bataillon 4

Landesschützen-Ausbildungs-Bataillon 4

Landesschützen-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 4

Das Landesschützen-Ersatz-Bataillon 4 wurde am 19. Februar 1940 in Frankenberg, Wehrkreis IV, aufgestellt. Das Bataillon unterstand der Division z.b.V. 404. Am 9. September 1940 wurde es nach Glauchau im gleichen Wehrkreis IV verlegt. In Glauchau wurde das Bataillon in der General-Hammer Kaserne untergebracht. Am 26. September 1942 wurde das Bataillon in je ein Landesschützen-Ersatz-Bataillon 4 und ein Landesschützen-Ausbildungs-Bataillon 4 geteilt. Ab dem 1. Oktober 1942 unterstanden die beiden Bataillone der Division 464. Am 26. August 1943 wurden beide Bataillone in Glauchau zum Landesschützen-Ersatz- und Ausbildungs-Bataillon 4 zusammengelegt. Im Juli 1944 wird dieses Bataillon dann wieder getrennt. Das Ausbildungs-Bataillon wurde daraufhin nach Heilenstein in den Wehrkreis XVIII verlegt. Das Ersatz-Bataillon blieb in Glauchau und stellte am 24. Februar 1945 in Riesa, ebenfalls Wehrkreis IV, ein Landesschützen-Bataillon 4 B zusätzlich auf.

Das Bataillon stellte unter anderem für folgende Einheiten den Ersatz:

Stäbe: Division z.b.V. 539; Feldkommandantur 558;

Landesschützen-Regimenter: z.b.V. 41; z.b.V. 44; z.b.V 45; z.b.V. 46; z.b.V. 47;

Landesschützen-Bataillone: 287; 288, 351; 352; 353; 354; 355; 356; 357; 358; 359; 360; 361; 362; 363; 364; 365; 366; 367; 368; 369; 370; 371; 372; 373; 374; 375; 376; 377; 378; 379; 380; 381; 382; 383; 384; 385; 388; 389; 390; 391; 392; 393; 394; 395; 396; 397; 398; 399; 400; 941; 942; 943; 948; 975; 976; 977; 978; 979; 980; 981; 982; 983; 984; 985; 986; 987; 988; 989;

Sicherungs-Regimenter: 46; 51;

Sicherungs-Bataillone: 352; 353; 356; 366; 372; 380; 384; 941; 943, 948; 949; 986; 989;

Transport-Sicherungs-Bataillone: 357; 358; 361; 365; 370; 376; 384;

Kriegsgefangenen-Bezirks-Kommandant K;

Oflag: 54; 64;

Frontstalag: 130; 131; 132; 133; 134; 135; 136; 137;

Stalag: 304; 314; 324; 334; 344; 354; 364; 381; 384;

Technische Abteilung II;

Kriegsgefangenen-Bau- und Arbeits-Bataillone: 4; 24; 46; 104; 124;

Festungs-Bataillon 621 (Tropen);

Kommandeure:

http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/LandschtzErsBat/LandschtzErsBat4-R.htm

 

 

 

 

Von 1941 bis 1944 ist Fritz Heinze als Schütze, bzw. später Gefreiter zur Wehrmacht eingezogen. Er war in Polen und in der Ukraine. Er war offenbar in einer KFZ-Instandsetzungseinheit eingesetzt. Er hat seinen privaten Fotoapparat dabei und macht viele Fotos (einige davon wurden im Jahr 2001 in einer Ausstellung im Museum Berlin-Karlshorst gezeigt).

 

 

 

Fritz Heinze 

offenbar während der Militärausbildung 1940 auf dem Gelände eines Schießstandes, wohl im Raum Chemnitz

 



 

 

 

 

 

Zu diesem Thema ausführlich unter Kriegstagebuch und Kriegsfotos

 

 

 

 

 

Brief von Helene (Lene) Schlegel an ihre Schwägerin Gertrud Heinze:

 

Jena, d. 16. Okt. 43

Liebe Gertrud, Katrin Peter und Susi!

 

So, hier ist wieder eine Schüssel voll schöner Äpfel, ich habe sie eben ausgesucht! Und ein paar Zwiebeln und ganz unten im Karton ist noch ein Schreibheft, vielleicht könnt ihr es brauchen. Die Unterröckchen sind von Pößneck, ich habe sie erst noch mal mit gewaschen, aber sie sind auch schon morsch, mußte sie noch etwas stopfen. Und wie geht es Euch sonst? Ich habe immer Angst um Euch, daß die Flieger nicht mal über Chemnitz kommen, dort ist doch auch alles Industrie - wie jetzt wieder über Schweinfurt, gleich einige Hundert, das ist doch furchtbar. Aber ehr werden die wohl bei uns sein - also hoffen wir das beste, daß wir uns alle nach dem Kriege wiedersehen. Und an Fritz denke ich jeden Tag, jetzt dort immer die schweren Kämpfe. Hoffentlich kommt er auch wieder heim. - Horn`s sind vorhin weggefahren Brücken an bei Würzburg, da liegt der erhardt im Lazarett, Gelbsucht und Nierenverletzung. Es wird aber nicht so gefährlich sein, sie sollen nur ´alles` mitbringen. Zum eßen natürlich. - Nun wird es schon wieder kalt. Ja der Susi ihren Geburtstag wußte ich nicht ganz genau, ich dachte am 21. aber vorsichtshalber hatte ich doch vor und nachher ein Paket geschickt, da war es doch nicht mehr so schlimm, und das Paket soll auch wieder für die Susi, und sie soll nur alle Äpfel allein eßen, ihr könnt ja die Zwiebeln eßen, und beim schälen weinen, ihr beiden.

(Zwei Vögel an dieser Stelle gemalt)

Und nun will ich schließen, laßt es Euch gut gehen, wenn Du was brauchst, dann schreibe nur, .Gertrud, auch Geld? Dann legst du noch einen Z im Briefe bei, daß geht dann privat! Fritz seine Mutter will will mal wieder kommen. Sie muß sich mal wieder bei uns erholen, in Pößneck ist immer großer Betrieb. Die Ella, Fritz seiner Schwester ihre Tochter hat nun geheiratet, und da war doch schon ein Kind da und jetzt wieder ein kleines und immer Besuch aus Köln, die Verwandtschaft von dem jungen Mann und Fritz seine Schwester war zur Erholung fort, und da muß nun die alte Oma saußen, immer für 7-8 Mann kochen, waschen u.s.w.

Na mir soll sie nur die Ohren nicht volljammern, sie kann ja den jungen Menschern auch mal die Arbeit machen lassen, aber da denkt sie immer, die können es nicht, nur die Ella dreht sich bloß immer die Locken und geht mit dem Besuch spazieren - und ein besuchen und ein verreisen ist bei denen, als wäre gar kein Krieg, wenn ich nicht immer so abweisend wäre, die kämen jede Woche in Scharen und besuchten uns. Sie haben eben keine Arbeit zu Hause. Also nun aber Schluß

Bleibt alle schön gesund!

Herzlichen Gruß

Eure Tante Lene

u. Onkel Fritz.

20 Mk

(brauchst es aber nicht extra zu erwähnen) kaufe für die Kinder was.

 

 

 

1943 bis 47 besucht Katrin die Hauptschule in Siegmar-Schönau.

Ca. November 1943 ... Fritz Heinze auf Fronturlaub?

 

 

 

Ab Februar 1944 ist Fritz Heinze als Fachmann u.K. gestellt und nach Kempten im Allgäu versetzt, wo er bis 1945 in einem Flugzeugwerk arbeitet. 

 

Fliegerhorst Leipheim

1937 wird der Leipheimer Abschnitt der neuen Autobahn mit der Brücke über die Donau fertig gestellt. Im gleichen Jahr wird der Fliegerhorst Leipheim gebaut. Von dessen Rollbahn startet am 18. Juli 1942 das erst Strahlflugzeug, die Me 262, zum Jungfernflug. Hier wurden auch die größten Lastenflugzeuge jener Zeit, die Me 321/323, die "Giganten", gebaut.

http://www.onlineoff.ch/leipheim/home/index.cfm?selected_page_id=1566

 

 

Informationen aus Archivunterlagen der Deutschen Dienststelle - www.deutsche-dienststelle.de - vom 29.01.2007:

 

Entlassung

Am 10.04.1944

bereits als Zivilarbeiter zur Fliegerhorst-Kommandantur Leipheim entlassen.

 

 

 

 

Foto aufgenommen von Fritz Heinze

offenbar 1944 bei einer Bergwanderung im Raum Allgäu

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Feldpostbrief

Kemptner Hütte 1846 m

08.07.1944

Liebste Familie!

Mein zweiter Bergausflug zur Mädelegabel, auf die ich morgen mit einem Kameraden steigen will. ...

 

 

 

 

Leipheim und "sein" Fliegerhorst

Vorkriegszeit

Parallel zum Autobahnbau lief 1936 in Leipheim ein weiteres Großprojekt der nationalsozialistischen Regierung an: der Fliegerhorst. Strategische Gründe sind ausschlaggebend: Die Eisenbahn und für die Zukunft auch die Autobahn sichern den Nachschub. Leipheim ist nur einer unter mehreren Autobahn-Fliegerhorsten. Im Gegensatz zu den Fernstraßen sind die Fliegerhorste, die überall entstehen, eindeutig militärische Projekte. Da sie als neue „Stärke“ des Landes nach den als bitter empfundenen Verlusten des Ersten Weltkrieges und nicht als Kriegsvorbereitung propagiert werden, akzeptiert sie die Bevölkerung weitgehend. Hinzu kommt, dass durch die Gleichschaltungsmaßnahmen der NSDAP organisierter Protest so gut wie ausgeschlossen ist.

Leipheim wird nicht gefragt, ob es den Fliegerhorst will, und Beschwerden quittiert die Partei mit dem Hinweis auf das „Wohl des Volkes“ – es zeigt sich die Härte der neuen Regierung. Da die Vorteile für Leipheim zunächst überwiegen, arrangieren sich die Bürger mit der Situation. Das Verhältnis der Leipheimer zum Fliegerhorst ist zwiespältig. Einerseits wird die Stadt schlagartig aufgewertet, viele Bauarbeiter und Soldaten bringen Wirtschaft – und Wirtschaften! – in Schwung. Der steigende Wohlstand und das gute Angebot an Arbeitsplätzen sichern dem Regierungsprojekt Sympathien. Auf der anderen Seite fallen die Regierungsentschlüsse ohne Leipheims Zustimmung. Die Baumaßnahmen zerstören alte Flurstrukturen und ein Stück der Römerstraße. Die Hospitalstiftung wird teilweise zwangsenteignet und soll vom Restkapital satzungswidrig Wohnungen für Fliegerhorst-Personal bauen. Die Flugzeuge erzeugen Lärm, der an den Nerven zehrt.

Zudem strömen mit Bau- und Horstpersonal viele Katholiken in die Stadt und es wird nach über 400 Jahren wieder eine (kleine) katholische Kirche gebaut.

Viele Leipheimer distanzieren sich von dieser Art „Zwangsökumene“.

 

Kriegszeit

Der Fliegerhorst ist ab 1940 – als Zweigwerk der Messerschmitt-Werke Augsburg – auch Flugzeugwerft. Die Messerschmitt 262 (Foto), das erste serienreife Düsenflugzeug der Welt, startet zu seinem Jungfernflug am 18. Juli 1942 vom Fliegerhorst Leipheim.

Die Me 262 ist ein Kriegsflugzeug, mit dem verzweifelt die alliierten Bomberströme – als Antwort auf die Bombardements britischer Städte – gestoppt werden sollen. Überlegen zeigt sich die Me 262 nur in der Luft. Bei Start und Landung hingegen ist sie durch alliierte Jagdflugzeuge gefährdet – und mit ihr auch Leipheim. 1944 erleiden Fliegerhorst und Waldwerk schwere Bombenschäden; 53 Me 262 werden zerstört. Die Zivilbevölkerung leidet neben der permanenten Angst auch unter den anderen Folgen des Kriegszustandes: Einzug aller wehrfähigen Männer, Lebensmittel-verknappung, Luftschutzverordnungen, die Tarnanstriche und Verdunklung fordern.

Im April, Juli und November 1944, sowie im April 1945 erfolgen schwere Luftangriffe auf Fliegerhorst und Flugzeugwerk, die die Stadt jedoch weitgehend verschonen.

Zu Kampfhandlungen kommt es am 25. April 1945, kurz vor Kriegsende. Der Krieg gilt trotz gegenteiliger Propaganda als verloren. Doch die SS rückt von Günzburg aus an, um den Vormarsch der Amerikaner über die Donau zu stoppen. Nach heftigen Gefechten wird Leipheim von der US-Armee besetzt.

137 Leipheimer fallen im Krieg, 65 werden vermisst. 

...

(Text: Heimat- und Bauernkriegsmuseum Blaue Ente"

http://www.leipheim.de/index.php?selected_page_id=3596

 

 

 

20. Juli 1944 Attentat auf Hitler.

 

Am 23.8.1944 wurde die jüngste der vier Geschwister, Barbara geboren. Es war eine Hausgeburt.

 

8.12.1944 Brief von Katrin aus Siegmar-Schönau an ihren Vater.

 

 

 

Brief von Tante Lene an Gertrud Heinze

 

 

Jena, d. 16. II (1945)

Liebe Gertrud und Kinder!

Wie geht es Euch? Ich bin in Sorge um Euch Bei uns sind die vielen Bomber drüber, alle nach Gau Sachsen und als Fritz heimkam von der Wache sagte er: Chemnitz und Zwickau, da konnte ich gar nicht wieder schlafen. Bei uns lang ja der Schaden auch aber wenn es nicht noch mal dicker kommt wäre es zu ertragen, Weimar ist jedenfalls viel schwerer getroffen. Man fragt sich immer, wie lange noch dieses Unglück? Diese vielen unschuldigen Menschen. Ich sagte schon zu Fritz, es wird noch so kommen, daß die paar Überlebenden Menschen sich aus Steinen und alten Brettern irgend einen Unterschlupf bauen und wie Tiere hausen. - Euer Papa wird sich auch große Sorgen machen, zumal er doch jetzt nicht zu Euch kann. Ich habe ihm gestern geschrieben, er fragte auf einer Karte an, wie bei uns die Lage wäre. Nun schreibt nur auch gleich mal an uns. Dresden soll ja auch sehr schwer bombardiert sein und noch so viele Orte. Der Krieg rückt uns immer näher. Wir haben hier in der Klinik ein paar Frauen aus Oberschlesien, die waren in Oppeln im Krankenhaus und das wurde geräumt ehe die Russen kamen, nun wissen sie gar nichts wo ihre Kinder und anderen Angehörigen zur Zeit sind, und wenn sie erzählen, wie die Leute bei der Kälte dort weg mußten, unterwegs für die kleinen Kinder nicht mal ein bißchen warmes Wasser, bis ihnen ein Soldat eine Büchse Milch gegeben hat. Die haben sie den kl. Kindern kalt gegeben, die Frauen selbst hatten auch nichts zu essen. Na wir auch nun in der Mitte drin, wohin sollen wir auch flüchten? Hoffen wir auf ein gutes Ende. Nun will ich schließen, seid recht herzlich gegrüßt von Eurer Tante Lene und Onkel Fritz.

Und bleibt nur immer gesund!

Euren Brief hatten wir bekommen, aber der ist ja nun schon überholt.

 

 

Verfahren Lfd.Nr.1603

Tatkomplex: Denunziation, Verbrechen der Endphase

Angeklagte:

Bie., Reinhard Oskar 1 Jahr 4 Monate

Fra., Albert 3½ Jahre

Gerichtsentscheidungen:

LG/BG Chemnitz 480526 Az.: (3)StKs22/48

OLG Dresden 490330 Az.: 21ERKs310/48

LG/BG Chemnitz 490823 Az.: (3)StKs22/48

Tatland: DDR

Tatort: Siegmar-Schönau

Tatzeit: 3904, 43, 450414-450501

Opfer: Juden, Zivilisten

Nationalität: Deutsche

Dienststelle: Polizei Ortspolizei Siegmar-Schönau, Privatperson

Verfahrensgegenstand: Veranlasssung der wiederholten Verhaftung zweier Eheleute, die die kampflose Übergabe von Siegmar‑Schönau befürwortet und zur Hissung weisser Fahnen aufgefordert hatten. Nachdem sie von einem Feldgericht auf freien Fuss gesetzt worden waren, wurde die Frau von einem Werwolfangehörigen erschossen, der Ehemann konnte entkommen; ihre Wohnung wurde geplündert. Weiter: Denunziation eines Juden sowie der Mieterin des Denunzianten

Veröffentlicht in DDR-Justiz und NS-Verbrechen Band X

http://www1.jur.uva.nl/junsv/ddr/files/ddr1603.htm

 

 

 

 

 

Als die Front Richtung Chemnitz rückt, verlässt Fritz Heinze die Arbeitsstelle im Allgäu und kehrt zurück zu seiner Familie nach Chemnitz (Siegmar-Schönau).

Nach 1945 arbeitet Fritz Heinze wieder in den Wanderer-Werken in Chemnitz.

 

 

23.10.1945 Beurteilung durch KPD Arbeitsgebiet Norden (Leipzig)

 

"Der Gen.Heinze war vor 1933 Mitglied der KPD in Leipzig. Er war sehr aktiv tätig.Unter anderen arbeitete Er am Volksecho mit.

                 Er hat sich bis Okt.1934 illegal betätigt und ist dann wegen Vorbereitung zum Hochverrat verurteilt.

                 Seitens der Arbeitsgebietsleitung liegen gegen den Gen.Heinze in keiner Art Bedenken Vor.

 

                                                                         Mit kom. Gruß

                                                                         KPD Arbeitsgebiet Norden

                                                                         Instrukteur   

                                                                         Hey....

 

 

Ab August 1947 ist er als Arbeitsgebietsleiter des Sekretariats der SED in Siegmar-Schönau tätig.

In der Folge arbeitet Fritz Heinze bei der Wismut im Raum Aue. 

Fritz Heinze hat "eine Instandhaltungswerkstatt mit am Ende 180 Beschäftigten aufgebaut und war dadurch auch unmittelbar im Berg tätig."

Anfangs offenbar Unterkunft im Bergarbeiterheim Aue, Altmarkt 12

Später dann wohl Nachzug der Familie aus Chemnitz nach Bockau.

 

 

Bockau ist eine Gemeinde im Erzgebirgskreis in Sachsen. Der Ort ist als Kräuter- und Laborantenort bekannt. Durch den jahrhundertelangen Anbau von Angelika, dessen Wurzeln in der Likörherstellung verwendet werden, wird Bockau im näheren Umkreis auch „Wurzelbucke“ genannt.

Der Ort liegt im westlichen Erzgebirge in einer geschützten Talsenke in einem Nebental der Zwickauer Mulde, das sich bis zum Ochsenkopf bei Jägerhaus hinaufzieht.

http://de.wikipedia.org/wiki/Bockau

 

 

 

 

Später beginnt Fritz Heinze eine Tätigkeit als Regieassistent bei der Deutschen Film AG (DEFA) in Babelsberg.

Anschließend arbeitet Fritz Heinze bei der Deutsche Werbe- und Anzeigenagentur in Potsdam.

 

 

 

 

 

 

 

Fritz Heinze bei der DEFA - Studio für populärwissenschaftliche Filme in Babelsberg.

Schreiben vom 28..07.1954: Förderung des Vorschlagswesens.

 

 

 

 

Fritz Heinze und unbekannte Frau, Fotograf/in unbekannt, 50-er Jahre, vermutlich in Potsdam

 

 

 

 

 

 

Sowjetische Soldaten mit Offizier im Schlosspark Sansscouci (um 1955?)

 

 

 

 

 

Susanne Heinze (Susi), Barbara Heinze (Bärbel), Gertrud Heinze (vlnr),

im Schlosspark Sansscouci (um 1955?)

 

 

 

 

 

 

Leipzig - wohl um 1955, Foto: Fritz Heinze

 

 

 

 

 

 

Leipzig - 3. April 2012, Foto: Peter Thiel (Enkel von Fritz Heinze)

 

 

 

 

 

 

 

Potsdam - Blick von der Freundschaftsinsel über die Havel auf die zerstörte Nikolaikirche (50-er Jahre)

 

 

 

 

 

 

 

09.02.2014: Blick von der Freundschaftsinsel über die Havel auf die wiedererrichtete Nikolaikirche, links das neuerbaute Stadtschloss

im Vordergrund: Peter Thiel, Enkel von Fritz Heinze

 

 

 

 

 

 

 

 

Fritz Heinze stirbt am Donnerstag den 2.1.1958 um 08.45 Uhr in seiner Wohnung in Potsdam-Babelsberg.

 

 

 

 

Liebe Leserinnen und Leser, 

wenn Sie zu diesen Aufzeichnungen, die im Laufe der Zeit weiter ergänzt werden, Informationen haben oder mir etwas mitteilen wollen, können Sie mir gerne schreiben:

E-Mail: info@peterthiel.de

 

Peter Thiel

 

 

 

 

 



New Microhistorical
Approaches to an
Integrated History
of the Holocaust
Edited by
Frédéric Bonnesoeur, Hannah Wilson and Christin Zühlke

Figure 1: Front side of a photograph taken by Fritz Heinze in August 1941. Building façade with view of people waiting for their murder in the Western-Ukrainian town of Novohrad-Volyns’kyi.
http://peterthiel.de/kriegstagebuch.htm.
Figure 2: Back side.
Figure 3: Picture detail 1.

 

 

Vorankündigung:

9. Mai – 15. Sep 2024
Bauhaus und Nationalsozialismus
Bauhaus-Museum Weimar

Die erste Ausstellung zum Thema „Bauhaus und Nationalsozialismus“ verdeutlicht die vielfältigen Wege, die Künstlerinnen und Künstler im Umgang mit einem totalitären Herrschaftssystem eingeschlagen haben.

https://www.klassik-stiftung.de/bauhaus-museum-weimar/sonderausstellungen/



In dieser Ausstellung wird voraussichtlich ein oder mehrere Originalfotos von Fritz Heinze ausgestellt.

 

 

 

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: ...

Gesendet: Samstag, 27. August 2011 22:23

An: ....

Betreff: KZ Colditz

 

Lieber Herr Thiel,

das Internet macht vieles möglich... Bei der Recherche nach Abbildungen oder Dokumenten zum KZ Colditz stieß ich auf Ihre Internetseiten und die Reproduktion des Briefes, den Ihr Großvater im Juni 1933 aus dem KZ an seine Frau schickte (habe ich das richtig verstanden?).

Mein Anliegen:

Ich bin Mitarbeiter des Dokumentations- und Informationszentrums ...lager und derzeit u.a. an der Erarbeitung der Dauerausstellung in der neuen Gedenkstätte ... beteiligt. An einer Stelle der Ausstellung möchten wir in einer Medien-/Computerstation über die "frühen Konzentrationslager" informieren. Es ist geplant, eine Karte des Deutschen Reiches mit den Orten der frühen Lager zu zeigen. Mit dem Klick auf zahlreiche der Orte soll sich dann eine Seite mit näheren Informationen zu den jeweiligen Lagern öffnen. Gedacht ist an einen kurzen Überblickstext und ein Foto oder Dokument. Da mir zum KZ Colditz keine Fotos bekannt sind, wäre es großartig, wenn wir für diesen Zweck den Briefumschlag abbilden könnten. Ich halte die lapidare Angabe des Absenders für sehr eindrucksvoll. Evtl. könnte man dann in der Bildunterschrift auch ganz knapp auf die Verfolgung Ihres Großvaters eingehen.

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie uns gestatten, das Dokument für diesen Zweck zu verwenden. Ich denke sogar, dass die Qualität des Bildes so ausreicht und wir keinen hochwertigeren Scan benötigen.

Vielen Dank und herzliche Grüße

...

 

p.s.: Gratulation zu Ihren Internetseiten! Ich lese mich dauernd fest und bin gefesselt von den großartigen Fotografien, die Ihr Großvater angefertigt hat.

 

 

 

 

Hallo Herr ...,

ich freu mich über Ihr Interesse. Gerne können Sie das Dokument - siehe Anlage - verwenden. Ist ja Sinn der Sache, das Leben leben und das Andenken bewahren.

Den Brief (Poststempel 22.6.1933) hat mein Großvater Fritz Heinze an seine Frau Gertrude Heinze (geb. Przyrembel - meine Großmutter) geschickt. Meine Mutter war da gerade 11 Monate alt.

Freut mich auch, dass Ihnen die Fotos meines Großvaters gefallen. Da habe ich noch einige sehr interessante davon - aus der Zeit als mein Großvater als Soldat im 2. Weltkrieg in Polen, der Ukraine und wohl auch in Weißrussland war und in dieser Zeit - seltsamer Weise - recht viel fotografiert hat, bis er schließlich durch eine glückliche Fügung 1944 nach Kempten im Allgäu kam, wo man offenbar qualifizierte Facharbeiter in der Flugzeugproduktion brauchte.

Die meisten dieser Fotos sind bisher noch nicht veröffentlicht. Sicher kommt eines Tages eine Gelegenheit diese in einem passenden Rahmen zu zeigen.

 

Beste Grüße

 

 

Peter Thiel

 

 

 

 

 

 


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